Vatikanisches Schreiben über ökologische Schulden
Das Dikasterium für ganzheitliche menschliche Entwicklung veröffentlichte Ende Juni das Schreiben: „Heiliges Jahr 2025: Nachlass der ökologischen Schuld“ in dem nicht nur die Entschuldung der ärmsten Länder gefordert wird, sondern auch eine neue Finanzarchitektur, die zur Armutsbekämpfung und dem Erhalt der Schöpfung beiträgt. Außerdem fordert das Papier die Anerkennung ökologischer Schulden als moralische Verpflichtung.
Mitten im Heiligen Jahr 2025 rückt dieses Schreiben also die gemeinsame Verantwortung für Klimakrise, Finanzschulden und globale Ungerechtigkeit in den Fokus. Es verknüpft zwei zentrale Herausforderungen unserer Zeit – die hohe ökonomische Verschuldung vieler Staaten und die fortdauernde Ausbeutung natürlicher Ressourcen –, und fordert ein radikales Umdenken sowohl politisch als auch ethisch.
Industrieländer tragen laut Dikasterium eine ökologische Schuld gegenüber dem globalen Süden: durch jahrzehntelange Emissionen, Raubbau, Aussetzung schwacher Umweltstandards und Export giftige Abfälle. Diese schädlichen Praktiken entziehen Ländern des Südens ihre natürlichen Grundlagen, gleichzeitig bürdet ihnen die internationale Finanzarchitektur Lasten auf, die sie kaum tragen können. So sind Auslandsschulden und ökologische Verschuldung zwei Seiten derselben Medaille – verbunden durch ein System, das kurzfristigen Profit über langfristige Gerechtigkeit stellt.
Besonders geht das Schreiben auf den grünen und digitalen Wandel ein, der die ökologische Verschuldung verschärft, da er bestehende Ausbeutungsstrukturen zwischen dem globalen Norden und Süden oft fortsetzt. Die steigende Nachfrage nach kritischen Rohstoffen belastet vor allem den globalen Süden, wo Umwelt- und Sozialstandards oft fehlen. Während reiche Länder vom wirtschaftlichen Nutzen profitieren, tragen lokale Gemeinschaften die Umwelt- und sozialen Kosten.
Am Ende des Papiers wird Papst Leo XIV zitiert in dem er einlädt, „gemeinsam über einen möglichen Erlass der öffentlichen und ökologischen Schulden nachzudenken“ und darauf verweist, dass wir „Brücken der Integration bauen müssen [...] und uns für ökologische, soziale und ökologische Gerechtigkeit einsetzen müssen“.
Als KOO freuen wir uns über den Rückenwind vom Dikasterium für ganzheitliche Menschliche Entwicklung für unsere Arbeit zum Thema Schuldengerechtigkeit.