Weltumwelttag: Kirchenvertreter fordern mehr öko-soziales Engagement
Wien, 04.06.2025 (KAP)
Anlässlich des UN-Weltumwelttages am 5. Juni haben Kirchenvertreterinnen und -vertreter dazu aufgerufen, im öko-sozialen Engagement nicht nachzulassen. "Gerade in Zeiten, in denen sich viele angesichts zahlreicher Kriege Frieden wünschen, braucht es umso mehr Engagement für Gerechtigkeit in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht", betonte der u.a. für Weltkirchen-Agenden zuständige Militärbischof Werner Freistetter in einer Aussendung der "Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission" (KOO) am Mittwoch.
Zugleich übte KOO-Leiterin Anja Appel Kritik an den geplanten Kürzungen bei der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. Diese Pläne ließen "das notwendige Engagement und den Gestaltungswillen Österreichs in der Weltgemeinschaft vermissen", dass es gerade nach dem plötzlichen Wegbrechen der US-amerikanischen Finanzierung vieler internationaler Gesundheits-, Entwicklungs- und Klimaprogramme dringend brauche, so Appel. Angesichts dieser Entwicklung sei Österreich gefordert, entstandene Leerstellen zu füllen und so das Fundament zu künftigen politischen und wirtschaftlichen Kooperationen mit bedürftigen Ländern zu stärken.
Auch die Verpflichtung zur Einhaltung eines konsequenten nationalen Klimaschutzpfades gehört laut KOO zur Gerechtigkeitsfrage eines historisch großen Pro-Kopf-Emittenten wie Österreich dazu. Ein solcher Beitrag zur Stabilisierung des Klimas sei jedoch durch die vorgesehenen Kürzungen nationaler Klimaschutzförderungen gefährdet.
Zudem appellierten Appel und Freistetter im Vorfeld des kommenden UN-Gipfels für die Entwicklungsfinanzierung, die Problematik akuter Überschuldung von Ländern des Globalen Südens anzugehen. Es brauche eine "nachhaltige und faire Schuldenarchitektur in Form einer rechtsverbindlichen Schuldenrahmenkonvention", heißt es in der Aussendung. Nur so könne gewährleistet werden, dass die betroffenen Länder Luft für notwendige Investitionen etwa in Klima- und Umweltschutz haben.
Auch müsse in dem Kontext die Frage ökologischer Schulden der vermögenden Länder thematisiert werden. Diese Schulden bestünden zum einen in ökonomisch-ökologischen Schulden durch Ausbeutung, Verschmutzung und Zerstörung von Ökosystemen in den betroffenen Ländern - zum anderen in "Treibhausgasschulden", die alle Menschen gleichermaßen betreffen.
"Das weltweite Engagement der Katholischen Kirche für die integrale menschliche Entwicklung, für Entschuldung, insbesondere im Rahmen des Jubiläums-Jahres sowie für die Bewahrung der Schöpfung bleibt daher weiterhin unerlässlich", so Bischof Freistetter abschließend.
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