
Grab von Franziskus zugänglich - Trauermessen beginnen
Bereits einen Tag nach der Beisetzung von Papst Franziskus können die Menschen zu seinem Grab pilgern. Die Grabstelle in der Basilika Santa Maria Maggiore sollte ab Sonntagmorgen um 7.00 Uhr zugänglich sein, wie der Vatikan mitteilte. Erwartet werden täglich Tausende Gläubige.
Ebenfalls am Sonntag um 10.30 Uhr werden die für neun Tage angesetzten Trauergottesdienste für Franziskus fortgesetzt. Die zweite Messe hält Ex-Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Dazu sind die Vatikanmitarbeiter geladen. Die Predigten sind für Kardinäle eine Gelegenheit, sich zum bisherigen Papst zu äußern und so indirekt Erwartungen an einen neuen zu formulieren.
Am Samstag hatten beim ersten Trauergottesdienst rund 250.000 Menschen, Delegationen von über 150 Staaten sowie Vertreter aus anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften Abschied genommen. Weitere Zehntausende hatten die Straßen Roms gesäumt, durch die der Sarg gefahren wurde. Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben.
Grabplatte mit Inschrift "Franciscus"
Das schlichte Grabmal aus weißem Marmor aus Ligurien befindet sich im linken Seitenschiff der Basilika. Wie von Franziskus gewünscht trägt die Grabplatte lediglich die Inschrift "Franciscus" in Großbuchstaben. Über dem Stein ist eine Nachbildung seines silberfarbenen Brustkreuzes angebracht.
Am Sonntagnachmittag wollen auch die in Rom versammelten Kardinäle das Grab besuchen.
In der Zeit ohne Papst, der sogenannten Sedisvakanz, geht die Leitung der Kirche an das Kardinalskollegium über. Es besteht derzeit aus 252 Männern, von denen knapp die Hälfte über 80 Jahre alt sind. Sprecher und Moderator des Kollegiums ist sein Dekan, Kardinal Giovanni Battista Re (91). Die Kardinäle dürfen keine neuen Kirchengesetze erlassen oder andere weitreichende Entscheidungen treffen. Im Vatikan behalten in der Sedisvakanz nur einige wenige Kardinäle ihr Amt, die anderen verlieren es.
Quelle: kathpress