Seit 2010 hat die Unabhängige Opferschutzkommission 3.492 Fälle entschieden. In 3.214 Fällen wurde zugunsten der Betroffenen entschieden. Insgesamt handelt es sich um 3.640 Betroffene von physischer und/oder sexueller Gewalt, davon 2.271 Männer (62,4%) und 1.369 Frauen (37,6%).
Den Betroffenen wurden bisher in Summe 37,7 Mio. Euro zuerkannt, davon 29,79 Mio. Euro als Finanzhilfen und 7,91 Mio. Euro für Therapien. Die Kirche hat alle Entscheidungen der "Klasnic-Kommission" umgesetzt. In 278 Fällen wurden keine Leistungen zuerkannt.
Die Betroffenen haben insgesamt 8.498 Vorfälle gemeldet, das heißt, dass die Mehrheit von zwei oder mehr Übergriffen betroffen war. 80% der Betroffenen berichten von psychischer Gewalt, 79% der Betroffenen berichten von körperlicher Gewalt, 27% von sexueller Gewalt und 11% von körperlicher und sexueller Gewalt, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. 62,5% der Betroffenen sind männlich, 37,5% weiblich.
Die meisten Vorfälle sind rechtlich verjährt und haben sich hauptsächlich in den 1960er- und 1970er-Jahren ereignet (0,4% der Fälle lassen sich zeitlich nicht zuordnen): 12,1% der Fälle sind in den 1950er-Jahren und früher geschehen, 34,7% in der 1960er-Jahren, 34,5% in den 1970er-Jahren, 11,7 % in den 1980er-Jahren, 4,8% in den 1990er-Jahren und 1,8% seit 2000.
62,6% der Betroffenen waren zum Zeitpunkt der Übergriffe 6-12 Jahre alt, 28,2% 13-18 Jahre, 7,3% waren jünger als 5 Jahre, 1,6% waren über 18 Jahre, 0,3% sind nicht näher definiert. 72,1% der Betroffenen wurde 1965 oder davor geboren und sind somit heute rund 60 Jahre oder älter.
(Stand: 31. Mai 2025)
Maßnahmen der Katholischen Kirche in Österreich gegen Missbrauch und Gewalt - Ein Überblick