Die Bibel erzählt von Erfahrungen der Menschen mit Gott

Die Menschen haben ihre Erlebnisse mit Gott jahrhundertelang weitererzählt und aufgeschrieben. Die Bibel, die Heilige Schrift der Christen, ist eine Sammlung unterschiedlicher Texte. Der erste Teil (das Alte Testament) erzählt über die Glaubenserfahrung des jüdischen Volks aus der Zeit vor Jesus Christus. Im zweiten Teil (Neues Testament) erzählen vier Autoren vom Leben Jesu. Diese Texte werden Evangelien, in Deutsch „Frohe Botschaft“, genannt. Danach finden sich andere Texte aus der Frühzeit des Christentums.

Das Christentum ist keine Buchreligion, sondern stellt die persönliche Beziehung zu Gott in den Mittelpunkt. Beim Verständnis der in der Bibel enthaltenen Gebote ist immer das Vorbild maßgeblich, das Jesus Christus mit seinem Leben gegeben hat.

Die Gläubigen sollen mit Gott, der ihnen ein glückliches Leben schenken will, eine Freundschaft pflegen. Um Gott kennenzulernen, ist eine persönliche Auseinandersetzung mit seinem Wesen und seinen Taten wichtig. Gott will nicht die Unterwerfung des Menschen, sondern seine tiefe Verbundenheit. Die Gläubigen lesen zu Hause einzelne Textstellen der Heiligen Schrift oder hören sie bei den Gottesdiensten.

Um die zentrale Botschaft richtig zu verstehen und um die gelebte Tradition von einer Generation an die andere weiterzugeben, hat Jesus von Nazareth laut der Bibel zwölf Männer, die sogenannten Apostel, beauftragt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich daraus die Funktion der Bischöfe entwickelt. Der wichtigste Bischof ist der Papst, der Bischof von Rom. Er achtet mit allen Bischöfen darauf, dass die katholische Kirche auf dem richtigen Weg bleibt.

Ein Bischof leitet in der Regel eine Diözese, das ist die Gemeinschaft der Gläubigen in einem größeren Gebiet. Er ist für sie der oberste Lehrer und Ausleger der Heiligen Schrift. Eine Diözese ist in Pfarren unterteilt. In Österreich gibt es zehn katholische Diözesen. Auch gibt es orthodoxe, evangelische und altkatholische Bischöfe in Österreich.

Insgesamt leben in Österreich 5,8 Millionen Angehörige christlicher Kirchen. Das Christentum ist damit die größte Religion in Österreich; ihm gehört mit 67 Prozent auch die Mehrheit der Bevölkerung an. Der Großteil der Christen, etwa 89 Prozent, ist römischkatholisch.

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