
Familienverband gegen Valorisierungs-Stopp bei Familienleistungen
Die von der Regierung ausgesetzte Valorisierung der Familienleistungen für die Jahre 2026 und 2027 sind für den Katholischen Familienverband Österreichs (KFÖ) ein "sozialpolitischer Skandal". Es gebe zwar, wie Familienministerin Claudia Plakolm sage, keine Kürzungen, doch wenn alles teurer werde, könnten sich Familien weniger leisten, betonte Barbara Fruhwürth, Vizepräsidentin des KFÖ, in einem Gastkommentar im Wiener "Sonntag". Familien seien "Hochleistungsträger der Gesellschaft". Hier die Wertanpassung an die Inflation auszusetzen, zeuge von "mangelnder Wertschätzung der Familienarbeit".
Betroffen vom Valorisierungs-Stopp seien vor allem Mehrkindfamilien und Familien im unteren Einkommensbereich. Es sei klar, dass die Regierung Einsparungen treffen müsse, doch wer bei Familien spare, spare am Fundament, erklärte die Steuerberaterin und verwies auf das Regierungsprogramm. Dort heißt es, dass Familien zentral für eine funktionierende, zukunftsfähige Gesellschaft sind und es keine Zukunft ohne Kinder gibt. Diese Zeilen seien unglaubwürdig, denn der steigende Druck auf die Familien sei dafür verantwortlich, dass immer weniger von ihnen ihren Wunsch nach mehr Kindern verwirklichen.
"Wer Zukunft will, darf nicht bis zur nächsten Wahl denken, sondern muss den Mut haben, in Generation zu denken", formulierte Fruhwürth ihre Forderung. Zudem bezeichnete sie es als "ökonomisch unklug", bei Familien zu sparen, denn sie kurbelten unmittelbar die Konjunktur an. Anfang Mai hat der Katholische Familienverband darum eine Petition auf der Plattform "mein.aufstehn.at" gestartet, die eine volle Inflationsanpassung aller Familienleistungen und "das Ende von Sparmaßnahmen auf Kosten von Kindern und Eltern" fordert. Bisher konnten 17.713 Unterschriften gesammelt werden. (Info: https://mein.aufstehn.at/petitions/kurzungen-fur-familien-nicht-mit-uns)
Quelle: kathpress