
Terminabsagen und Gedenken in kirchlichen Einrichtungen nach Amoktat
Kirchliche Einrichtungen haben nach dem tragischen Amoklauf in einer Grazer Schule am Dienstagvormittag Terminabsagen in der Zeit der verhängten dreitägigen Staatstrauer bekannt gegeben. In den Diözesen stehen Messen und Andachten im Zeichen der Trauer und des Gebets für die Opfer und ihre Angehörigen. So wird etwa am Mittwoch (11. Juni, von 17 bis 18 Uhr) eine Gedenk- und Andachtsstunde mit Musik, Texten und Stille im Stephansdom mit dem Apostolischen Administrator Josef Grünwidl von der Jungen Kirche der Erzdiözese Wien veranstaltet. Weiters wird es die Möglichkeit zum Gespräch mit Seelsorgern und zum Kerzenanzünden im Gedenken an die Opfer und alle Betroffenen geben.
Um 20 Uhr findet im Stephansdom ein "Young Mission Praise" statt, dessen Programm aufgrund des gestrigen Attentats adaptiert wurde. "Wir wollen gemeinsam für die Opfer der schrecklichen Tat beten und dafür, dass die Wunden, die durch dieses Attentat entstanden sind, geheilt werden", erklärte Missio-Nationaldirektor und Gastgeber des Jugend-Gebetabends Pater Karl Wallner in einer Aussendung am Mittwoch. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene sollen dabei Raum bekommen, in Gemeinschaft zu beten, zu reflektieren und zu trauern, hieß es.
Auch Gottesdienste in Graz-St. Vinzenz am Donnerstag (12. Juni, um 18.30 Uhr) und am Sonntag (15. Juni, um 9.30 Uhr) werden ganz im Zeichen der furchtbaren Geschehnisse stehen, wie die Diözese Graz-Seckau mitteilte. Seelsorgliche Begleitung gebe es zudem in allen Pfarren, hieß es.
Die Militärdiözese hat das am Mittwoch um 12 Uhr geplante Te Deum zum zehnjährigen Weihejubiläum von Militärbischof Werner Freistetter in der Wiener Militärkirche St. Johann Nepomuk verschoben. Freistetter bat in einer Aussendung um ein persönliches oder gemeinsames Gebet für die "Getöteten, die plötzlich aus dem Leben gerissen wurden", für die "an Leib und Seele Verletzten", für die Angehörigen und die Einsatzkräfte, "die vor Ort waren und sind und das Leid anderer zu lindern suchen".
Das Haus der Barmherzigkeit verschob "aus Mitgefühl mit den Betroffenen" und als "aktives Zeichen der Verbundenheit, der Trauer und des Mitgefühls" den am Donnerstag geplanten Festakt zum 150-jährigen Bestehen in der Aula der Wissenschaften in Wien. Stattdessen rief die Organisation zur Teilnahme an der Gedenkstunde im Stephansdom am Mittwoch um 17 Uhr auf. "In unserer täglichen Arbeit hat das Mitgefühl einen besonderen Stellenwert. Besonders in schwierigen Zeiten zeigt sich, wie wertvoll und tragend echter Zusammenhalt ist", so Institutsdirektor Christoph Gisinger.
Auch die Überreichung des Ehrenrings in Gold für Verdienste um die Katholisch-Theologische Fakultät Graz an den Admonter Abt Gerhard Hafner am Mittwochabend mit einem geplanten Festvortrag der Kirchenhistorikerin Michaela Sohn-Kronthaler an der Universität Graz wurde aufgrund der aktuellen Geschehnisse verschoben.
Quelle: kathpress