
Pimmingstorfer: Arbeit bei Caritas "mit Mehrwert" und "Caritas-Spirit"
Bei der Caritas zu arbeiten bedeute Arbeit mit Mehrwert: Das betont der designierte OÖ-Caritasdirektor Stefan Pimmingstorfer im Interview mit der Kirchenzeitung der Diözese Linz. "Die Sinnfrage, die stellen wir uns nicht. Wir wissen, warum wir das machen", so Pimmingstorfer wörtlich, der mit 1. September die Nachfolge von Franz Kehrer antritt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzten die Caritas "aufgrund ihrer Werte, die sie vorlebt, und der Möglichkeiten der Weiterentwicklung", zeige sich der designierte Caritas-Direktor überzeugt. Gerade für junge Menschen gelte es, früh Zugänge zur Caritas zu schaffen, so der Sozialwissenschaftler . Ebenso brauche es "Begleitung im Sinne von Weiterbildungsmaßnahmen oder Supervisionsangeboten".
Wichtig sei, "dass die Caritas auch Sozialbetreuungsschulen hat und Menschen qualifiziert". Denn: "Der Wettbewerb ist sehr groß." Was die Caritas als Arbeitgeber auszeichne, sei oft eine besondere persönliche Haltung. Pimmingstorfer spricht vom "Caritas-Spirit".
Inhaltlich will der neue Direktor den Fokus auf Pflege und Betreuung legen. Die Caritas sei ein "Kraftort und Begegnungsort, und zwar für alle". Man begleite jährlich rund 40.000 Menschen "in allen Altersgruppen und Lebensphasen". Die demografische Entwicklung, der Fachkräftemangel und die wachsende Belastung für pflegende Angehörige stellten das Pflegesystem vor große Herausforderungen. "Wenn wir heute nicht die richtigen Entscheidungen treffen, droht uns morgen ein Kollaps in der Versorgung", warnt Pimmingstorfer.
Eine besondere Aufmerksamkeit gelte den Schwächsten. Noch immer seien soziale und psychische Folgen der Pandemie spürbar: "Da sind der soziale und wirtschaftliche Druck, Einsamkeit und ganz viele Themen, die in der Pandemie entstanden sind und die wir noch nicht aufgearbeitet haben." So gebe es etwa bei Therapieplätzen weiterhin lange Wartezeiten: "Es kann schon mal sein, dass ein Kind, das aufgrund einer Diagnose einen Anspruch hätte, eineinhalb Jahre auf einen Therapieplatz im Bereich Psychologie wartet."
Zur Finanzierung betonte Pimmingstorfer, dass viele Caritas-Leistungen im Auftrag der öffentlichen Hand erbracht würden: "Wir sind daher auch bis zu 83 Prozent von dieser finanziert." Für andere Angebote sei man jedoch auf Spenden angewiesen, etwa für Freizeitaktivitäten von Kindern in Wohneinrichtungen oder für Nothilfe: "Das Angebot könnten wir nie so bieten, würde es nicht Spenderinnen und Spender geben, die uns unterstützen."
Die Caritas OÖ zählt rund 3.300 hauptamtliche und über 1.100 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. An mehr als 300 Standorten begleitet sie jährlich rund 40.000 Menschen.
Quelle: kathpress