
Caritas zur Regionalarbeit in Osttirol: Soziale Hilfe bleibt gefragt
Die Sozialberatung der Caritas bleibt auch im Jahr 2025 eine wichtige Anlaufstelle für Menschen in akuten Notlagen in Osttirol: Die Caritas Tirol verzeichnete für 2024 in Osttirol über 1.030 Sozialberatungen - ein Plus gegenüber dem Vorjahr. Die Hilfsangebote richten sich an Personen, die etwa durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder familiäre Belastungen in eine Krise geraten sind. Der Großteil der Klienten (92 Prozent) seien österreichischer Herkunft, die meisten zwischen 31 und 40 Jahre alt, so die Hilfsorganisation bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. "Die Teuerung der vergangenen Jahre ist auch in Osttirol zu spüren. Das zeigt sich vor allem bei einem Blick auf die Zahlen der Caritas Sozialberatung", erklärte Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb.
Angeboten wird Unterstützung bei finanziellen, rechtlichen und sozialen Fragen. Im ersten Quartal 2025 ging die Zahl der Beratungen zwar zurück, die der finanziellen Soforthilfen jedoch stieg. Grund dafür ist laut Caritas das Auslaufen des Projekts "Wohnschirm Energie". "Kürzungen wie diese treffen meist jene Menschen, die bereits am Existenzminimum leben", erklärte Bereichsleiterin Gertraud Holzer.
Neben finanzieller Unterstützung steht die persönliche Begleitung im Zentrum der Sozialberatung. Rathgeb verwies auf Einzelfälle wie jenen eines Osttirolers, der nach längerer Krankheit in eine finanzielle Notlage geraten war und über die Caritas sowohl finanzielle Hilfe als auch Unterstützung bei der Antragstellung auf Sozialleistungen erhielt.
Familienhilfe unterstützt im Bedarfsfall
Eine starke Nachfrage gibt es auch bei der Caritas-Familienhilfe. So wurden 2024 über 2.200 Einsatzstunden im Rahmen des Entlastungsdienstes geleistet. Dieser unterstützt Familien in akuten Krisen, bei Betreuungsengpässen oder Überlastung - etwa im Wochenbett. Insgesamt kam es im Vorjahr zu mehr als 710 Einsätzen, davon 211 wegen familiärer Erschöpfung und 201 rund um Schwangerschaft und Geburt.
Zuspruch erhält zudem die Caritas-Teestube im Franziskanerkloster in Lienz. Zwischen Oktober 2024 und Mai 2025 nahmen rund 1.000 Menschen das niederschwellige Angebot in Anspruch, das von etwa 25 Ehrenamtlichen getragen wird. Drei Tage pro Woche können sich Menschen in prekären Lebenslagen dort bei Tee, Suppe und Gesellschaftsspiel entspannen - ohne Konsumzwang. Getragen wird die Teestube von der Caritas der Diözese Innsbruck in Kooperation mit dem Franziskanerkloster Lienz.
Als Zeichen der Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement organisierte die Caritas auch wieder die traditionelle "Schokonacht" am Dienstag. Rund 250 Freiwillige kamen bei Schokofondue zusammen, das Schülerinnen der LLA-Lienz vorbereitet hatten. Auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler war vor Ort, um den Ehrenamtlichen zu danken. Rathgeb dankte den Ehrenamtlichen ausdrücklich: "Ohne freiwilliges Engagement wäre vieles in unserer Gesellschaft nicht möglich." Ein Beispiel dafür sei die alljährliche Caritas-Haussammlung.
Quelle: kathpress