
Theologe Pock: "Ohne Pfingsten hätte das Christentum geendet"
Auf die zentrale Bedeutung des Pfingstfestes für die Kirche hat der Wiener Pastoraltheologe Johann Pock verwiesen. Pfingsten und die damit zusammenhängenden Erzählungen von den Geistsendungen an die Jünger sei wesentlich für ein "gemeinschaftliches Verständnis von Christentum" und für den Vorrang des Gemeinsamen vor dem Individuellen. "Ohne diese Geistsendung, ohne Pfingsten hätte das Christentum wohl damals geendet", zeigte sich Pock im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress (Freitag) überzeugt.
Pfingsten sei gewissermaßen ein biblisch verbürgter "Initialmoment", an dem sich die Jünger nach dem gewaltvollen Tod Jesu "ihres gemeinsamen Auftrags bewusst geworden" seien, so Pock. "Und wo sie den einenden, gemeinsamen Heiligen Geist spüren, der ihre Gemeinschaft nun über den engen Kreis weitet." Diese Erfahrung sei jedoch keineswegs exklusiv, sondern verbinde das Christentum mit dem Judentum: So greife Pfingsten auf das jüdische Wochenfest "Schawuot" zurück. Außerdem kenne das Alte Testament die Rede vom "Ruach" - dem Geist Gottes. Somit sei auch Pfingsten kein "neues christliches Fest", sondern "von Anfang an eine christliche Neudeutung eines ursprünglich jüdischen Festes".
Quelle: kathpress