
Koptischer Papst Tawadros II. empfängt Delegation aus Salzburg
Der koptische Papst Tawadros II. hat eine Salzburger Gruppe aus Universität, Stiftung Pro Oriente und Erzdiözese im ägyptischen Wady El Natrun empfangen. Die ökumenische Begegnung am Sonntag war Höhepunkt einer mehrtägigen Studienreise, die vom Ostkirchenexperten Prof. Dietmar Winkler geleitet wird. Papst Tawadros benannte im Gespräch vier konkrete Schritte als Basis für gelingende Ökumene: "Es geht darum, eine Beziehung durch Austausch und Besuche aufzubauen, die anderen Kirchen zu studieren, dem theologischen Dialog Zeit zu geben und das gemeinsame Gebet um Einheit zu vertiefen. Wenn wir diese vier Schritte beherzigen, gelangen wir zum Zentrum: Jesus Christus."
Winkler bekräftigte diese Sichtweise, sei doch die genaue Kenntnis des Dialogpartners die Basis eines fruchtbringenden ökumenischen Dialogs. "Daher ist unser Ansatz, die koptischen Tradition und das ägyptische Mönchstum in ihrer Geschichte, Archäologie und ganz konkreten Gegenwart kennenzulernen. Die persönliche Begegnung und das Gespräch mit Mönchen, Geistlichen und Gläubigen können durch nichts ersetzt werden", betonte der Dekan der Salzburger Theologischen Fakultät.
Begleitet wurde die Studiengruppe bei ihrer päpstlichen Privataudienz von Botschafter Georg Pöstinger. Österreichs Repräsentant in Ägypten unterstrich den Wert des ökumenischen Zusammentreffens und sagte: "Dialog ist der einzige Weg einer lösungsorientierten Begegnung."
Sowohl Winkler als Vorsitzender der Pro Oriente Sektion Salzburg als auch sein Stellvertreter Robert Luckmann signalisierten erneut die Bereitschaft, Pro Oriente als Plattform zu nützen, um den offiziellen Dialog unter den Kirchen zu unterstützen. Zurzeit befinde sich der Dialog zwischen den orientalischen Kirchen und der katholischen Kirche in einer Phase der Neubewertung.
Winkler brachte als Gastgeschenk für das Oberhaupt der koptischen Kirche eine Faksimile der Salzburger Armenbibel. Die Exkursion geht am Mittwoch mit dem Besuch der Mönchsklöster St. Paulus und St. Antonius am Roten Meer zu Ende.
Quelle: Kathpress