
Budget: Weiter kirchliche Kritik für Kürzungen bei Familien
Das von Finanzminister Markus Marterbauer präsentierte Sparbudget stellt eine Grenzüberschreitung zulasten der Familien dar: Zu diesem Urteil kommen der Vorarlberger Caritasdirektor Walter Schmolly und der Familienforscher und Präsident des Katholischen Laienrates, Wolfgang Mazal. Entsprechende "rote Linien" beim Sparen würden im vorliegenden Budget insbesondere bei jenen 15.000 Kindern, Männern und Frauen überschritten, die in Vorarlberg in manifester Armut leben, so Schmolly laut einem Bericht der "Vorarlberger Nachrichten" (19. Mai). Österreichweit gelten über 223.000 Menschen als manifest arm. Konkret heißt das, dass Familien kein Geld für unvorhergesehene Ausgaben haben, ihre Zahlungen nicht rechtzeitig leisten können bzw. im Winter nicht ausreichend heizen können.
Da viele Maßnahmen des Sparpakets einkommensunabhängig sind, würden gerade größere Familien ab 2026 um bis zu 1.000 Euro weniger zur Verfügung haben. "Weil die Familienbeihilfe mit der Zahl der Kinder direkt verbunden ist, wirkt sich die Maßnahme umso stärker aus, je größer die Kinderzahl ist", wird Mazal in dem Bericht zitiert. "Damit ist der Effekt auch bei jenen am größten, die tendenziell in einem höheren Maß von Armut betroffen sind."
Die Familienbeihilfe sei in der Vergangenheit lange nicht angepasst worden, führte Mazal weiter aus. Im Laufe der Zeit sei sie damit um gut 20 Prozent entwertet worden. Und das, obwohl ihr Zweck darin liege, Familien vom Aufwand für Kinder zu entlasten. Die automatische Anpassung seit 2023 hätte der schleichenden Entwertung ein Ende setzen sollen. Nun werde diese "Tradition" leider wieder fortgesetzt, bedauerte der Familienforscher und Laienrats-Präsident.
Quelle: kathpress