Trendl: "Jedes Kind ist wertvoll und verdient die beste Bildung"

Bildung als Menschenrecht und wie Inklusion verwirklicht werden kann sind am Freitag die Hauptthemen einer internationalen Familienkonferenz in Graz. Familienministerin Juliane Bogner-Strauß eröffnete die von den Familienverbänden Europas (COFACE) und dem Katholischen Familienverband Österreich (KFÖ) veranstaltete Tagung im "Congress Graz". EU-Kommissarin Marianne Thyssen wurde per Video-Grußbotschaft zugeschaltet. KFÖ-Präsident Alfred Trendl verwies in seinen einführenden Worten auf die federführende Rolle der Familie als erste Bildungsinstanz. Bildung im 21. Jahrhundert müsse das Kindeswohl und die Familien in das Zentrum aller Bemühungen rücken, sagte Trendl: "Jedes Kind ist wertvoll und verdient die beste Aus- und Bildung um seine Stärken und Talente zu fördern und zu entwickeln."

"Der Austausch zwischen Lehrenden und Eltern über Lernprozesse der Kinder muss in ganz Europa Priorität haben", betonte Trendl weiter. Investitionen in die Qualität der Bildung und in Inklusion seien keine finanziellen Lasten, sondern höchst effiziente Investitionen in die Zukunft Europas, so der KFÖ-Präsident. Positiv hob Trendl hervor, dass bei der Konferenz in Graz "das Thema Bildung in einem ganzheitlichen Ansatz diskutiert wird".

Begrüßungsworte in Form eines Videos gab es von Marianne Thyssen, EU-Kommissarin für Soziales und Arbeit. Auch für sie hatte das Thema besonders hohe Relevanz. "Ein Baby, das heute in den zehn Prozent der ärmsten Haushalte geboren wird, würde 4 Generationen brauchen um ein durchschnittliches Einkommen zu erzielen. Das sind 120 Jahre", führte sie aus und forderte:

Wir müssen diese Entwicklung schnell stoppen. Jedes Kind muss die Chance auf Erfolg haben.

Auch Familienministerin Bogner-Strauß hob in ihren Ausführungen die Rolle der Familie als erster und wichtigster Ort hervor, wo Kinder lernen. Danach sei es der Kindergarten, dem eine große Bedeutung als eine der ersten Bildungsinstitution im Leben der Kinder zukommt.

Auf dem Programm der ganztägigen internationalen Konferenz stehen Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden. Vortragende und Diskussionsteilnehmer sind u.a. auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, COFACE-Präsidentin Annemie Drieskens und KFÖ-Vizepräsidentin Astrid Ebenberger. Das Eröffnungsreferat hielt Erziehungscoach und Bestsellerautorin Martina Leibovici-Mühlberger darüber, wie wichtig die Rolle der Eltern für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Bildungssystem ist. Die finnische Bildungsexpertin Irmeli Halinen erläuterte, wieso das Kind in die Mitte des Bildungssystems gerückt werden müsse.

Quelle: kathpress